Die fortschreitende Digitalisierung von Produkten und Dienstleistungen, immer kürzere Innovationszyklen, wachsende gesellschaftliche Anforderungen hinsichtlich Nachhaltigkeit sowie immer strengere internationale und marktspezifische Regularien führen zu einer wachsenden Komplexität der Produktentstehung. Traceability oder Nach- bzw. Rückverfolgbarkeit und domänen- und lebenszyklusübergreifendes Konfigurationsmanagement (engl. Configuration Lifecycle Management, kurz CLM) sind der Schlüssel zu einer effizienten Planung und Steuerung komplexer Entwicklungsprojekte; sie verkürzen die Durchlaufzeiten, erleichtern das Änderungsmanagement und beschleunigen die Fehlerbehebung im laufenden Betrieb. Für die Erfüllung der strengen Nachweispflichten bei der Entwicklung sicherheitskritischer Systeme in Fahrzeugen oder anderen Produkten sind sie ein MUSS. Traceability und CLM werden heute erschwert durch die heterogenen IT-Systemlandschaften in den Unternehmen, die sich zudem dynamisch verändern können, sowie durch die unzureichende Durchgängigkeit zwischen Prozess-, Projekt-, Task- und Datenmanagement.
Bessere Transparenz
Projekte einfacher strukturieren und Fortschritt besser visualisieren
Höhere Effizienz
Administrative Aufwände für Traceability, CLM und Reifegradabsicherung reduzieren
Bessere Compliance
Traceability-Anforderungen in wiederverwendbaren Vorlagen und Berichten verankern
Höhere Datenqualität
Durchgängigkeit und Qualität der Daten für Prozesse, Projekte und Produkte verbessern
Höhere Datenqualität
Durchgängigkeit und Qualität der Daten für Prozesse, Projekte und Produkte verbessern
Mehr Flexibilität
Flexible IT-Architektur realisieren und IT-Werkzeuge leichter austauschen
Grundlage für Traceability und CLM bildet die leichtgewichtige Integration der an der Entwicklung beteiligten Domänen und ihrer IT-Werkzeuge (Datenquelle) durch den Aufbau eines durchgängigen Datenmodells. Die in diesem Datenmodell enthaltenen Datenobjekte dienen als Platzhalter für die Ergebnisse, die typischerweise in einer Produktentwicklung (z.B. basierend auf dem V-Modell) anfallen. Diese Ergebnisse werden auch Deliverables oder Configuration Items (CIs) genannt. Mit Hilfe vordefinierter Link-Typen (Trace-Links) mit zulässigen Anfangs- und End-Datenobjekten werden Traceability-Anforderungen Domänen und IT-Werkzeuge übergreifend realisiert. Datenmodell und Link-Typen können leicht erweitert bzw. konfiguriert werden.
Prozessvorlagen bilden einen nach dem Stage-Gate-Modell definierten Unternehmensprozess ab. Sie bestehen aus Meilenstein- sowie Phasendefinitionen. Meilensteindefinitionen enthalten eine Liste der nachzuweisenden Deliverables (CI-Liste), sowie Checklisten (z.B. zur Reifegradabsicherung). Zu jeder Phase gibt es Aufgaben (Tasks) mit Referenzen auf die zu liefernden Deliverables aus CI-Listen.
Projektvorlagen sind das Bindeglied zwischen Projekt- und Prozessmanagement. Sie können eine oder mehrere Prozessvorlagen referenzieren und zusätzliche Meilensteine sowie Aufgaben für ein Projekt enthalten. Prozessvorlagen können eigenständig oder mit einem Projektbezug instanziiert und bearbeitet werden.
Das domänenübergreifende Konfigurationsmanagement wird mit Hilfe von so genannten Baselines realisiert, welche dazu dienen bestimmte Entwicklungsstände „einzufrieren“. Basis für die Bildung einer Baseline ist eine CI-Liste mit entsprechend verlinkten Daten aus den Quellsystemen. Solche CI-Listen sind in der Regel bereits mit Meilensteinen verknüpft und weitere können bei Bedarf zusätzlich angelegt werden. Eine Baseline entspricht dann einem Querschnitt über Versionen von Arbeitsergebnissen in einer CI-Liste (inkl. Trace-Links) und dokumentiert so einen Zustand mitsamt zeitlichen und bei Bedarf auch technischen Gültigkeiten. Zur Unterstützung der Nachweisführung, der Zusammenarbeit mit Lieferanten / Kunden können Baselines serialisiert und in verschiedenen standardisierten Formaten (3D-PDF, STEP, etc.) ausgeleitet und ausgetauscht bzw. archiviert werden.
PROSTEP hat mit OpenCLM eine leichtgewichtige und einfach zu konfigurierende Webapplikation für die Traceability und das domänenübergreifende CLM geschaffen. Sie ermöglicht es, Daten und Dokumente aus den unterschiedlichen Quellsystemen prozessorientiert zu verlinken, statt sie zu replizieren. Es werden nur die Metadaten und Attribute übernommen, die erforderlich sind, um die Beziehungen zwischen ihnen zu definieren und über den Lebenszyklus zu managen. Die Links zwischen den Datenobjekten werden unabhängig von den eingesetzten IT-Systemen abgebildet und bleiben auch bei einem Systemwechsel erhalten. Zu den Kernfunktionen von OpenCLM gehören die Unterstützung des Prozess- und Projektmanagements, die Reifegradabsicherung, die Planung von Meilensteinen und Arbeitsergebnissen (Tasks), die Erzeugung und Verwaltung von Trace-Links und Konfigurationen sowie die Koordination von domänenübergreifenden Änderungen
Das Projektmanagement ist in vielen Unternehmen IT-technisch entkoppelt vom Task-Management der einzelnen Domänen. OpenCLM verbindet Projektsteuerung mit den Arbeitsergebnissen der Domänen, so dass Projektleiter und Teammitglieder, Projektstatus und Reifegrad domänenübergreifend kontrollieren können. Der Aufwand für das Status-Reporting zu den Meilensteinen wird deutlich reduziert, was eine schnellere Reaktion auf Abweichungen vom Projektplan erlaubt.
Komplexe, verteilte Entwicklungsprojekte erfordern einen übergeordneten Projektkontext für die interne und externe Kollaboration, um die einzelnen Teilprojekte zu koordinieren. OpenCLM schafft diesen übergeordneten Kontext, indem es die dezentralen Datenräume zu einem übergreifenden Datenraum verbindet und die Traceability und Konfigurationsmanagement auch über Unternehmensgrenzen hinweg sicherstellt.
Smarte Produkte enthalten neben mechanischen Bauteilen immer mehr Elektronik- und Software-Komponenten, die sich wechselseitig beeinflussen können, was bei Änderungen berücksichtigt werden muss. OpenCLM macht diese Abhängigkeiten in den Produkten transparent und ist damit zwingende Voraussetzung für eine domänenübergreifende Koordination der Änderungsprozesse. Sie trägt dazu bei, die Fehlerkosten in Entwicklung und Produktion zu reduzieren.
Für die Zertifizierung von sicherheitskritischen Systemen ist die Nach- bzw. Rückverfolgbarkeit der Entwicklungsschritte und -ergebnisse verbindlich vorgeschrieben. Die Einhaltung der Nachweispflichten wird in regelmäßigen Audits überprüft. Mit OpenCLM können Unternehmen diese Informationen auf Knopfdruck zusammenziehen und Kunden oder Behörden vorlegen, was den Suchaufwand reduziert und den Projektleitern und Qualitätsverantwortlichen enorm viel Zeit spart.
Die Fähigkeit, Fehler schnell zu beheben und Produkte im laufenden Betrieb zu verbessern, ist Voraussetzung für neue serviceorientierte Geschäftsmodelle. Um die Ursache von Fehlern analysieren zu können, benötigen die Verantwortlichen den Zugang zu Entwicklungsdaten, Simulationsmodellen etc. OpenCLM ermöglicht die Verknüpfung von Betriebsdaten mit dem digitalen Zwilling und unterstützt dadurch ein effizientes Defect-Management und kontinuierliche Produktverbesserungen.
Die Unternehmen müssen in der Lage sein, neue Werkzeuge und Methoden agil in ihre Systemlandschaften zu integrieren und bestehende zu ersetzen, ohne dass die domänenübergreifende Traceability verloren geht. OpenCLM bildet die Beziehungen zwischen den Entwicklungsobjekten über ein systemneutrales Datenmodell ab, so dass sie beim Austausch einzelner IT-Systeme erhalten bleiben. Das sorgt für stabile Prozesse und reduziert den Administrationsaufwand für die Traceability.
PROSTEP AG
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